Bärenstatue und Boxhandschuh: Geschenke für die Regierung
Ein Ritterhelm, eine russische Bärenstatue oder Boxhandschuhe von Regina Halmich: Etwa 20 bis 30 Geschenke, die der Ministerpräsident bei offiziellen Terminen bekommt, lagert die Landesregierung jedes Jahr in einer Art «Schatzkammer» im Stuttgarter Staatsministerium ein. Es werde vor allem eingelagert, was einen gewissen Wert habe - protokollarisch oder auch politisch und zeithistorisch, erklärte eine Sprecherin der Regierungszentrale. «Es geht da nicht allein um den materiellen, sondern auch um den ideellen Wert.»
Den Rest, etwa Werbegeschenke von Unternehmen oder auch viele Bücher, können die Mitarbeiter des Staatsministeriums zum Teil ergattern. Bei der Weihnachtsfeier gebe es fast jedes Jahr eine Tombola und eine Versteigerung. Häufig kämen mehr als 1000 Euro für einen guten Zweck zusammen.
Andere Bundesländer versteigern derlei Präsente auch öffentlich. In Brandenburg brachte die Landesregierung jüngst rund 180 Protokollgeschenke, die mehrere Ministerpräsidenten im Laufe der Zeit bei Auslandsreisen bekommen hatten, unter den Hammer. Das hält man auch in Baden-Württemberg für eine charmante Idee. «Das kann man sich mal überlegen», sagte die Sprecherin. Allerdings müsse darauf geachtet werden, dass wichtige Gegenstände nicht in Privatsammlungen verschwänden. «Es ist schon wichtig, Gegenstände von zeithistorischer Bedeutung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, etwa in Museen.»
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