Auch Spaniens Trainer Vilda kritisiert Verbandsboss Rubiales
Im Skandal um den Kuss nach dem gewonnenen WM-Finale hat sich auch Spaniens Nationaltrainer Jorge Vilda vom umstrittenen Verbandsboss Luis Rubiales distanziert.
«Ich bedauere zutiefst, dass der Sieg des spanischen Frauenfußballs durch das unangemessene Verhalten unseres bisherigen Präsidenten Luis Rubiales, das er selbst zugegeben hat, beschädigt wurde», hieß es in einer Erklärung Vildas, die unter anderem von der Nachrichtenagentur Europa Press veröffentlicht wurde.
Die Ereignisse nach dem Triumph der spanischen Fußballerinnen im WM-Finale hätten zu einer «ungeheuerlichen» Situation geführt, die den verdienten Erfolg überschattet habe, kritisierte Vilda. Rubiales hatte bei der Siegerehrung Spielerin Jennifer Hermoso auf den Mund geküsst und damit eine Welle der Empörung ausgelöst. Einen Rücktritt lehnt der Verbandsboss trotz scharfer Kritik aus Politik und Gesellschaft bislang ab. Der Weltverband FIFA hat Rubiales suspendiert und ein Disziplinarverfahren eingeleitet.
Verurteilung von «Macho-Haltung»
«Das ist zweifellos inakzeptabel und entspricht in keinster Weise den Prinzipien und Werten, die ich in meinem Leben, im Sport im Allgemeinen und im Fußball im Besonderen vertrete», schrieb der 42 Jahre alte Vilda mit Blick auf das Verhalten des Verbandspräsidenten. Er verurteile «jede Macho-Haltung», die nicht zu einer fortschrittlichen Gesellschaft gehöre.
Zuvor war bereits fast Vildas gesamtes Trainerteam aus Protest gegen das Verhalten von Rubiales zurückgetreten. Auch die Spielerinnen des spanischen Nationalteams hatten angekündigt, so lange nicht mehr anzutreten, wie Rubiales im Amt sei.
Auch Vilda ist in Spanien nicht unumstritten. Im vergangenen Jahr hatten 15 Nationalspielerinnen in einer Mail ihren vorläufigen Rücktritt aus der spanischen Auswahl erklärt. Sie erläuterten, dass sie die derzeitige Situation unter Vilda und seinem Trainerteam «erheblich» in ihrem «emotionalen Zustand» und ihrer «Gesundheit» beeinträchtige. Der Verband stellte sich vor Vilda, einige der Spielerinnen kehrten ins Nationalteam zurück.
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