Mikrofone und Kopfhörer auf einem Tisch in einem Gerichtssaal., © Jonas Walzberg/dpa/Symbolbild
Mikrofone und Kopfhörer auf einem Tisch in einem Gerichtssaal. Jonas Walzberg/dpa/Symbolbild, dpa
  • DPA-News
  • regioline

Angeklagter im Mordprozess: Schäme mich und bereue zutiefst

17.07.2023

Wie angekündigt hat der Angeklagte in einem Freiburger Mordprozess am Montag seine Schuld vor dem Landgericht eingestanden. Er schäme sich und bereue zutiefst, was geschehen sei, hieß es in der Erklärung des 63-Jährigen, die sein Anwalt vorlas. Er habe das Leben des Menschen zerstört, der das Beste für ihn gewesen sei. Mit einem Messer habe er im Januar wahl- und ziellos auf seine Ex-Partnerin und deren Mutter eingestochen; die 59-Jährige starb.

Bei der 30 Jahre alten früheren Freundin, die den Angriff lebensgefährlich verletzt überlebte, bleibe eine tiefe Narbe, die nicht verheilen werde, trug der Anwalt weiter vor. «Vielleicht wird es ihr helfen, dass ich jahrelang im Gefängnis sein werde.»

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sich der Deutsche für die Trennung rächen wollte. In der Erklärung des 63-Jährigen hieß es indes, er habe mit der Frau lediglich reden wollen. Plötzlich habe er das Messer in der Hand gehabt und zugestochen. An den genauen Ablauf erinnere er sich nicht mehr. «Ich habe aufgehört, ich wollte das nicht», las der Verteidiger vor. «Ich wusste, dass jetzt alles zu Ende ist.» Das Gefängnis sei für seinen Mandanten die Hölle, weil er fast jede Sekunde darüber nachdenke, welche Tat er begangen habe. Die sei das Gegenteil dessen gewesen, was er eigentlich gewollt habe.

Am Montagnachmittag sollte die 30-Jährige als Nebenklägerin zu Wort kommen. Ihre Anwältin beantragte erfolgreich, dass die Frau per Video vor Gericht aussagen kann. Sie legte mehrere Atteste von Psychiatern vor, wonach ein direktes Aufeinandertreffen ihrer Mandantin und des Angeklagten schwere psychische Schäden zur Folge haben könnte.

Links

© dpa-infocom, dpa:230717-99-430535/3