Zawe Ashton (Mitte, l-r) als Dar-Benn und Daniel Ings als Ty-Rone in einer Szene des Films «The Marvels»., © Disney/Marvel/dpa
Zawe Ashton (Mitte, l-r) als Dar-Benn und Daniel Ings als Ty-Rone in einer Szene des Films «The Marvels». Disney/Marvel/dpa, dpa
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Actiongeladener Superheldinnen-Film: «The Marvels»

08.11.2023

Zwuuuusch! Am Ende der Serie «Ms. Marvel» tauschen Hauptfigur Kamala (Iman Vellani) und Captain Marvel (Brie Larson) in einer der berühmt-berüchtigten Marvel-Abspann-Szenen plötzlich die Plätze. Der neue Film «The Marvels» knüpft genau an diesem Punkt an: Carol Danvers steht verdutzt im mit Captain-Marvel-Postern übersäten Zimmer der jungen Kamala.

Der Teenager hat selbst Superkräfte und ist großer Fan der Heldin. Nun geht es für Kamala endlich in ihr erstes großes Abenteuer – und sie könnte gar nicht aufgeregter sein. Mit ihrer naiv-begeisterten Art erinnert sie an den jungen Peter Parker im Avengers-Film «Civil-War», der es ebenfalls nicht fassen konnte, Seite an Seite mit seinen Idolen kämpfen zu dürfen.

Captain Marvel und Ms. Marvel bleiben jedoch kein Duo, denn noch eine weitere Heldin ist von der mysteriösen Verbindung mit Platztausch betroffen: Monica Rambeau (Teyonah Parris), die eingefleischte Marvel-Fans unter anderem schon aus der Serie WandaVision kennen dürften. Gemeinsam finden sie heraus, wieso ihre Fähigkeiten miteinander verbunden sind, und arbeiten alte Konflikte auf.

Aber keine Sorge: Auch wer im Marvel-Universum mittlerweile den Überblick verloren hat und die vielen kleinen Easter-Eggs und Verbindungen nicht erkennt, kommt bei «The Marvels» gut mit. So gibt es etwa immer wieder Rückblenden zu alten Szenen aus dem Marvel-Universum und die Handlung selbst ist nicht allzu kompliziert.

Kampf um Ressourcen

«The Marvels» erzählt – wie auch schon viele andere Superhelden- und Science-Fiction-Filme davor – die Geschichte eines Ressourcen-Kampfes. Das unfreiwillig miteinander verbundene Trio versucht, die Kree aufzuhalten, die mehrere Planeten angreifen, um deren Ressourcen zu stehlen.

Stärke des Films ist es, dass die Kree nicht einseitig böse porträtiert werden. Man erfährt, warum sie diese Ressourcen in ihrer Heimat Hala überhaupt brauchen. In diesem Zusammenhang wird auch Captain Marvel durchaus ambivalent gezeigt. Denn durch die Zerstörung der Kree-K.I. im Film «Captain Marvel» hat sie einen Prozess angestoßen, der Hala erst zu einem fast unbewohnbaren Planeten gemacht hat.

Ein weiterer Pluspunkt ist der diverse Cast. Nicht nur die Besetzung der Hauptrollen und Statisten, auch die Wahl der Regisseurin Nia DaCosta zeigt, dass Hollywood sich in den vergangenen Jahren weiterentwickelt hat.

Kampf und Komik

Wie es sich für einen echten Blockbuster gehört, ist auch «The Marvels» gespickt mit spannenden Kampfszenen, schnellen Verfolgungsjagden und witzigen One-Linern. Auch der Besuch des Planeten Aladna, auf dem die Bewohner wie in einem Musical per Gesang und Tanz miteinander kommunizieren, schafft einige komische Momente – vor allem als herauskommt, dass Captain Marvel anscheinend mit Prinz Yan (Park Seo-joon) verheiratet ist.

Zusammengehalten wird der Film noch durch ein weitaus absurderes Element: Flerken. Diese Wesen sehen zwar von außen aus wie niedliche Katzen, können jedoch monströse Tentakel aus ihrem Mund schießen. Außerdem sind sie damit anscheinend in der Lage, ganze Menschen zu verschlingen und später – zumindest körperlich unversehrt – wieder auszuspucken.

Insgesamt reiht sich «The Marvels» mit seiner Geschichte, den Actionszenen und dem Humor gut in die bisherige Marvel-Filmreihe ein. Vor allem auf der großer Kinoleinwand kommen die bildgewaltigen Weltraum-Szenen gut zur Geltung. Einziger Kritikpunkt: Außer dem diversen Cast hat der Superhelden-Film nicht viel Neues zu bieten. Fans der Reihe dürften dennoch voll auf ihre Kosten kommen.

© dpa-infocom, dpa:231108-99-870817/2