Westliche Staaten zu Iran: Atom-Inspektoren akkreditieren
Deutschland und andere westliche Staaten haben gegen die jüngste Einschränkung in der Überwachung des iranischen Atomprogramms protestiert. Die Entscheidung Teherans, weiteren erfahrenen Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) die Akkreditierung zu entziehen, untergrabe die Arbeit der Organisation, sagten die Vertreterinnen Frankreichs, Großbritanniens und der Vereinigten Staaten sowie der Vertreter Deutschlands bei der IAEA gestern Abend in Wien.
«Der Iran muss den Entzug dieser Akkreditierungen unverzüglich rückgängig machen und uneingeschränkt mit der Atomenergiebehörde zusammenarbeiten», forderten sie. Die hochrangigen Diplomaten wiesen darauf hin, dass der Iran der IAEA seit vier Jahren Antworten zu ehemals geheimen Atomanlagen schuldig ist.
IAEA-Team deutlich verkleinert
Teheran hatte die IAEA am Samstag darüber informiert, dass einige Inspektoren nicht mehr im Iran arbeiten dürfen, nachdem bereits zuvor einem Inspektor die Zulassung entzogen worden war. Damit wurde das IAEA-Team zur Überwachung des Atomprogrammes im Iran deutlich verkleinert. Teherans jüngster Schritt folgte auf die Ankündigung von Deutschland, Frankreich und Großbritannien vom Donnerstag, noch bestehende Sanktionen gegen den Iran wegen dessen Atomprogrammes nicht aufheben zu wollen.
Teheran hatte sich 2015 mit einem Atomabkommen verpflichtet, die Anreicherung von Uran drastisch einzuschränken und strikte IAEA-Kontrollen zuzulassen. Damit sollte der Bau von Atomwaffen verhindert werden. Im Gegenzug wurden viele Sanktionen gegen den Iran aufgehoben. Seitdem die USA unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump den Pakt im Jahr 2018 aufgekündigt haben, hat Teheran seine Verpflichtungen schrittweise gebrochen und unter anderem mit der Herstellung von hoch angereichertem Uran begonnen.
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