Solche Menschen braucht die Welt!

Wir schreiben das Jahr 1990, ich fahre mit meinem orangenen Opel Ascona, setze zum Überholen an und bemerke nicht, dass an dieser Stelle Überholverbot gilt. Der Polizist auf dem Seitenstreifen hingegen schon. Er hält mich an und sagt das, wovor sich alle Führerschein-Neulinge fürchten: „Das macht 80 Mark. In Ihrem Fall bedeutet das: Führerschein weg!“ Ich erkläre ihm, dass das wirklich nur ein Versehen war und ich das nie wieder tun würde. Er hört mir zu, während ich ihm ehrlich und aufrichtig die Situation erkläre. Am Ende muss ich nur „zehn Liegestütze“ machen. Und diese durfte ich sogar daheim erledigen…

Ein paar Jahre später hatte ich noch so ein Erlebnis: Gerade hatte ich mein erstes teureres Auto finanziert – ein gebrauchter Passat für 8.990 D-Mark. Ich war total stolz darauf, ein Auto ohne Löcher und Rost fahren zu dürfen. Kurz nachdem ich ihn vom Händler abgeholt hatte, trampelten mir eines Nachts irgendwelche Typen auf dem Dach herum, sodass dieses komplett eingedrückt wurde. Der Händler bekam das mit und meinte, er würde sich das anschauen. Die Jungs in der Werkstatt arbeiteten zwei Stunden daran, alles wieder geradezubiegen. Danach kam der Händler zu mir und sagte nur: „Gute Fahrt und alles Gute!“ Er wollte kein Geld, weil er wusste, wie es ist, in der Ausbildung zu sein.

Bis heute habe ich beide Begegnungen nie vergessen. Was habt ihr bis heute nicht vergessen? Schreibt mir doch mal bei Instagram auf „der.ostermann“. Ich freue mich, von Euch zu hören!

Schönes Wochenende,
Euer Ostermann