Mittendrin statt nur dabei

Der meistgesagte Satz in Baden-Württemberg ist mittlerweile wahrscheinlich folgender: „Du, ich komme ein bisschen später, ich stehe noch im Stau!“ Und damit meinen die Leute nicht die Schlange an der Aldi-Kasse, weil die ältere Dame vor ihnen das Kleingeld mal wieder passend hatte. Nein, gemeint ist der Stau auf der Straße! Unser schönes Bundesland hat etwas mehr als 1.000 Kilometer Autobahnen, 4.400 Kilometer Bundesstraßen und knapp 9.900 Kilometer Landesstraßen – und das für knapp sieben Millionen Autos im Ländle. Ist ja logisch, dass es da oft zu Staus kommt, oder?

Habt ihr mal Menschen im Stau beobachtet? Ich schon. Auf Platz drei der Lieblingsbeschäftigungen im Stau steht Fluchen, auf Platz zwei Meditieren und auf Platz eins: in der Nase bohren. Aber warum kommt es eigentlich zu Staus? Entweder wegen der zahlreichen Baustellen, weil die Autobahnen zu voll sind, oder wegen der Menschen, die auch ohne jeden Grund abbremsen.

Um die Stimmung im Stau kurz aufzuheitern, empfehle ich euch, das Fenster herunterzukurbeln und den Nebenstehenden zu fragen, ob er ebenfalls im Stau steht. Dessen Blick ist einfach unbezahlbar. Im Stau zu stehen ist nie schön, aber denkt dran: Wenn ihr drin steht, dann seid auch ihr der Stau! Und wir wissen ja gar nicht, was passiert wäre, wenn wir ohne Stau durchgekommen wären. Vielleicht hätten wir dann einen Unfall gehabt oder uns wäre etwas anderes Schlimmes passiert. Vielleicht ist er also manchmal gar nicht so schlecht. Übrigens muss ich noch kurz erwähnen, dass ich vom Rasen auf der Autobahn nichts halte! Wer soll den denn mähen?!

Euer Ostermann