Schule, Sorgen, Stress: was Kindern und Eltern schon jetzt beschäftigt
21.08.2025
Noch sind die Sommerferien in Baden Württemberg in vollem Gange. Doch während viele Kinder die freie Zeit genießen, kreisen bei anderen schon die Gedanken um den Schulstart. Angst, nicht dazuzugehören, Druck wegen Noten oder Unsicherheit nach einem Schulwechsel: all das kann sich schon in den Ferien bemerkbar machen und die Freude auf das neue Schuljahr trüben.
Gedankenspirale: Woher Schulsorgen kommen
Sorgen rund um die Schule entstehen häufig in Übergangsphasen: beim Wechsel auf eine neue Schule, nach einem Umzug oder wenn Freundschaften auseinandergehen. Auch die Pubertät verstärkt Unsicherheit. Wer bin ich? Wer mag mich wirklich? Und warum fühle ich mich manchmal einsam, obwohl ich doch viele Freunde habe? Fachleute betonen: Einsamkeit entsteht nicht nur, wenn man allein ist, sie kann auch mitten in einer großen Klasse auftreten.
Kinder-Perspektive: Was Jugendlichen hilft
Reden hilft. Und zwar ehrlich und ohne Druck. Für Kinder und Jugendliche ist es wichtig, dass sie merken: Ihre Sorgen werden ernst genommen. Kleine Routinen im Alltag geben Halt, auch schon während der Ferien. Ein gemeinsames Abendessen, feste Schlafenszeiten oder Auszeiten an der frischen Luft helfen, das Gedankenkarussell zu stoppen. Auch kreative Hobbys oder Sport können ein guter Ausgleich sein.
Und wenn es schwerfällt, mit den Eltern zu sprechen, gibt es die Nummer gegen Kummer: anonym, kostenlos und bundesweit erreichbar. Geschulte Beraterinnen und Berater nehmen sich Zeit, hören zu und zeigen Wege auf.
Die wichtigsten Kontakte:
Kinder- und Jugendtelefon: 116 111 (Mo–Sa, 14–20 Uhr)
Elterntelefon: 0800 111 0 550 (Mo–Fr, 9–17 Uhr, Di und Do bis 19 Uhr)
Online-Beratung: www.nummergegenkummer.de
Eltern-Perspektive: Wie Mütter und Väter unterstützen können
Eltern bemerken Sorgen ihrer Kinder oft nur am Rande. Gerade wenn Jugendliche nach außen hin vernetzt wirken und viele Freunde haben, fällt Unsicherheit nicht sofort auf. Umso wichtiger ist es, sensibel hinzusehen und zuzuhören.
Ratsam ist es, in den Ferien schon kleine Gespräche über die Schule einzubauen. Fragen wie „Gibt es etwas, worauf du dich freust?“ oder „Was macht dir Bauchweh?“ eröffnen ehrliche Antworten. Eltern sollten zuhören, ohne sofort Lösungen zu präsentieren. Kinder brauchen in erster Linie das Gefühl, verstanden zu werden.
Hilfreich sind außerdem klare Tagesstrukturen, nicht als strenger Plan, sondern als sanfte Orientierung. Ein ruhiger Abend vor dem ersten Schultag, ein liebevoller Start in den Morgen oder ein Spaziergang zum Runterkommen können Sicherheit geben.
Auch Eltern dürfen Hilfe annehmen: Das Elterntelefon der Nummer gegen Kummer ist speziell für sie da. Dort gibt es nicht nur Tipps, sondern auch ein offenes Ohr, wenn man selbst unsicher ist, wie man mit den Sorgen des eigenen Kindes umgehen soll.